Die Architektin Elisabeth Menne leitete den Bau des Moses Mabhida Stadions in Durban, das für die WM errichtet wurde. Sie lebte zwei Jahre dort. Sie spricht mit Coralie, Alice und Clara über ihre Erlebnisse.

 

 

Können Sie uns über Ihre Eindrücke erzählen?

Das Besondere an Südafrika ist, dass Winter und Sommer verschoben sind, weil es im unteren Erdteil liegt, das heißt, jetzt ist es richtig Winter. In Südafrika ist es ganz anders als hier, wo die Temperaturen innerhalb Deutschlands nur um ein paar Grade anders sind. Das Land ist viel größer und die Temperaturen in Kapstadt, in Durban oder in Johannesburg sind ganz unterschiedlich.

In Johannesburg laufen alle mit Mützen herum, es liegt auf einem Plateau von 1700 m und ist richtig kalt, auch wenn die Sonne scheint.

Kapstadt liegt am Meer, da wo der atlantische Ozean mit dem Indischen Ozean zusammenkommt. Kapstadt ist eine sehr windige Stadt, und der Winter dort ist feucht und windig. Es gibt viel Nebel.

Ich dachte, in Afrika ist es immer sehr heiß....

Das Land ist so groß, man unterschätzt das. Port Elisabeth ist zum Beispiel die windreichste Stadt, hat ein ähnliches Wetter wie Kapstadt, also im Winter grau, nass und regnerisch, und Durban liegt mehr im Norden, das heißt näher am Äquator. Die Winter sind sonnig und trocken und der Sommer ist ganz feucht und drückend und nass. Also die Winter dort sind so, wie wir uns einen schönen Sommertag vorstellen. 25°, der Himmel ist blau und die Sonne scheint. Deshalb hat Durban von allen zehn Städten der WM das beste Wetter.

Kann man da schwimmen gehen?

Ja, aber nur in den Bereichen, wo Hainetze sind, sonst ist das zu gefährlich.

Was war Ihr erster Eindruck?

Wenn man ankommt, ist man sehr erstaunt: die Südafrikaner sind unglaublich nette und herzliche Menschen. Die Weißen wie die Schwarzen und auch die Inder, denn in der Stadt Durban gibt es viele Inder: Das ist die größte indische Gemeinde, die außerhalb Indiens lebt. Alle drei Kulturen sind sehr freundlich.

Gibt es wirklich Kriminalität, wie man es überall hört?

Tagsüber ist es nicht so ein Problem, aber nachts. Die Südafrikaner gehen nicht spazieren, sie machen alles mit dem Auto. Selbst wenn der Supermarkt fünf Minuten zu Fuß entfernt ist, fahren sie hin mit dem Auto. Das kommt daher, dass die Entfernungen früher größer waren, also sind sie gewohnt, mit Auto zu fahren, aber auch sie haben einfach Angst. Im Auto ist man sicher, dort kann man nicht so schnell überfallen werden. Alle Häuser haben auch eine große Mauer, und ein Tor, das in der Regel elektronisch abgeriegelt ist, also man benutzt einen Chip. Man kommt gar nicht so zurecht, wenn man aus Deutschland kommt, weil man abends gerne einen Spaziergang machen würde, einfach nur am Strand langgehen und das geht nicht, weil es gefährlich ist und weil kein Mensch unterwegs ist. Die Kriminalität ist das große Thema in Südafrika.

Werden Sie sich die Spiele im Stadion angucken?

Ja, klar! Ich fahre in zwei Wochen, Ende Juni, wieder hin.


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Ben, Sänger und Moderator bei KI.KA LIVE erklärt uns, wie es in Südafrika kurz vor der WM ist.

 

Nicht so gut gefallen hat mir, dass ich ab 20 Uhr abends nicht mehr auf die Straße gehen konnte ohne Angst zu haben, überfallen zu werden. Der Unterschied zwischen arm und reich ist dort einfach so immens. Wie wir Weißen uns dort lange Zeit verhalten haben, das hat mich teilweise echt bedrückt. Es ist einfach krass, wie die Weißen in riesen Villen leben und die Schwarzen in Blechhütten. Und schön ist dort das unglaublichste Licht, die leckersten Grillgerichte aus der ganzen Welt, die Luft und das Wasser, die Wellen. Das fand ich ganz toll.

  

Wie ist es in Südafrika?

Architektin Elisabeth Menne über Südafrika >>>          

Sänger & Kika-Moderator Ben über Südafrika >>>