Im Durchschnitt haben wir 4 Filme

am Tag gesehen

Ein Interview mit Imke Mayer, die in der Jugendjury bei der Berlinale Sektion Generation 14plus saß.

 

Imke, du warst in der Jury für Generation 14plus bei der Berlinale. Wie ist es dazu gekommen und was musstest du machen, um angenommen zu werden?


Bei der letzten Berlinale habe ich auch schon Filme aus der Generation 14plus gesehen. Dazu gibt es immer Fragebögen mit Fragen wie: „Wie hat dir der Film gefallen?“, „Welche Stelle fandest du am besten?“ „Wo hat dich der Film berührt?“ und eine Frage die man dem Regisseur stellen möchte. Ich habe Fragebögen zu 3 Filmen ausgefüllt.
Die werden dann von den Sektionsleitern gelesen und man wird ausgewählt oder nicht.

Und wie hast du erfahren, dass du ausgewählt wurdest?


Ich habe im November einen Brief bekommen, als ich eigentlich schon nicht mehr damit gerechnet habe.

Stand darin auch, warum du ausgewählt wurdest?


Ja, sie haben gesagt, dass ihnen meine Kritik sehr gut gefallen hat, weil sie begründet war.

 

Erzähl mal, wie dein Tag während deiner Juryzeit ablief!


Es ging immer so um 10h00, 10h30 los. Wir hatten einen eigenen Raum, in dem wir uns immer erstmal getroffen haben, um den Film vorzubesprechen. Dann haben wir uns den Film angesehen und uns die Publikumsfragen an den Regisseur angehört, schließlich sind wir zurück in unseren Raum gegangen. Dort haben wir abgestimmt, ob der Film für uns „In“, „Out“ oder „Between“ ist.
„In“ bedeutet, dass wir ihn für den Preis besprechen wollen, „Out“ waren die Filme, die für uns ausschieden, und „Between“ waren die, bei denen wir uns nicht sicher waren und über die wir noch entscheiden mussten.
Dann ging es zum nächsten Film. Im Durchschnitt haben wir 4 Filme am Tag gesehen.

Wusstest du gleich, als du den Film gesehen hast, der gewonnen hat, dass es sich um den Siegerfilm handelt? War es auch dein Lieblingsfilm?


Ich war noch nicht ganz sicher in dem Moment, ob ich dem Film den ersten oder zweiten Preis gegeben hätte. Dooman River hat mir auch sehr gut gefallen.

Und hat es lange gedauert, sich für den Gewinner zu entscheiden?

Wir saßen zwei, drei Stunden in einem Restaurant und haben diskutiert.

Wie lief die Preisverleihung ab?

Erst mal mussten wir für jeden Film einen Text auf Englisch und auf Deutsch verfassen, die wir dann vorgelesen haben.
Jeder hatte einen Text. Dann haben wir Urkunden, die wir alle unterschrieben hatten, übergeben und für die beiden Gewinnerfilme, gab es jeweils einen Gläsernen Bären.

Was hat die am meisten gefallen und gab es etwas was dir nicht gefallen hat?

Es war anstrengend, weil man früh aufstehen musste, aber wir haben uns untereinander sehr gut verstanden. Viele haben gemeint, man merke den Zusammenhalt innerhalb der Jury.

Möchtest du nächstes Jahr wieder in der Jury sein?

Ich würde gerne, aber das geht leider nicht. Man darf immer nur einmal in der Jury sitzen. Aber ich würde gerne zu den Jungjournalisten gehen, die schreiben auch über die Filme.

Vielen Dank Imke!

Interview: Alina und Anastasia

    Das Plakat zur Berlinale